Das Torquato Haus: ein Seelenort für alle, die ausgesuchte Dinge lieben
Ein Shop wie kein anderer, mit einem Sortiment wie kein anderes: In dem Stadthaus in den Hohen Bleichen findet man Produkte mit Charakter, exzellente Beratung und ein Café, das sogar eine Verbindung zum Alten Wall hat.
Als ich jünger war, hatte ich immer einen Traum: Einmal im Leben in einem tollen Kaufhaus über Nacht eingeschlossen zu werden, um nach Lust und Laune Produkte anschauen und ausprobieren zu können. Wenn ich den Traum heute ins Erwachsenenalter und nach Hamburg transferiere, würde ich am liebsten im Torquato Haus eingeschlossen werden. Denn dieser Shop in einem alten Stadthaus in den Hohen Bleichen 23 ist viel mehr als nur ein Laden, er ist eine andere Welt. Die Hektik des Alltags bleibt vor der Tür und man kann ganz ohne Gedränge in Ruhe und wunderschönem Ambiente die kuratierte Auswahl an besonderen Produkten etwa aus Deutschland, Italien, Frankreich und weiteren internationalen Ländern anschauen. „Wir verkaufen Dinge mit Seele. Bei uns findet man Produkte, die ausgesucht sind, Bestand haben und die es nicht überall gibt“, erklärt Anna von Oldenburg, Shop-Leiterin des Hamburger Torquato Hauses, das Grundkonzept der Marke. Sie meint damit etwa das ausgesuchte „Portemonnaie, das einen ein Leben lang begleitet oder die rote maßgefertigte Tischdecke, die jedes Jahr zu Weihnachten aufgelegt wird“.
Rund 7.000 Produkte – von Möbeln über Kleidung, Accessoires, Geschirr bis hin zu Lebensmitteln – gehören zum Torquato-Sortiment. Rund 600 Lieferanten sind Partner des Labels, das im Jahr 2000 zunächst als Premium-Versandhaus gegründet wurde und zur Leuchtturm-Gruppe gehört. Manche Lieferanten steuern nur ein Produkt bei, denn Torquato bietet Dinge, die Charakter haben und nicht austauschbar sind und so eine Chance haben, Teil der eigenen persönlichen Geschichte zu werden. Oder es entstehen in Kooperation mit einigen Herstellern Produkte in nur für Torquato produzierten Farben. Dabei geht es nicht um Trends, bei Torquato wird langfristig gedacht. Das gilt zum Beispiel für das hübsche Nachthemd von „Sunday in bed“ genauso wie für die exquisite Yoga-Matte und Weekend-Tasche aus weichstem Leder der Kölner Firma Hack bis hin zu den Outdoor-Möbeln wie etwa Fermob.
Ausführliche Beratung als Schlüssel der Kundenbindung
Im Gegensatz zu anderen Unternehmen hält Torquato am gedruckten Katalog fest. „Der Katalog ist unser Fundament. Kunden erzählen uns, dass es ihnen Spaß macht, auf dem Sofa darin zu blättern. Einige kommen mit ausgerissenen Seiten zu uns in den Laden“, weiß Anna von Oldenburg zu berichten. Vor allem aber kann man als registrierter Kunde jederzeit auf die ganze Kauf-Historie zurückgreifen, wenn man beispielsweise eine Hose nach langer Zeit wieder erwerben will, man aber vergessen hat, in welcher Größe man sie einst gekauft hat. Dies gehört auch zu dem besonderen Service, ebenso wie ausführliche Gespräche zu den einzelnen Produkten. „Wir bekommen oft zu hören, wie schön es ist, dass man bei uns noch beraten wird“, so Anna von Oldenburg. Damit dies möglich ist, vollzog Torquato vor einigen Jahren einen Wechsel bei der Standort-Politik der Läden. So zog der Shop etwa in Hamburg aus den Großen Bleichen in die Hohen Bleichen. Im Immobilien-Sprech würde man sagen, dass man von einer 1a-Lage in eine 1b-Lage gewechselt ist. Doch für Torquato hat sich dieses Prinzip hier und an den weiteren Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München bewährt. Es geht nicht darum, viele Besucher und Besucherinnen durch die Läden zu schleusen, sondern die Kunden zu adressieren, die sich wirklich für diese besondere Auswahl interessieren. „Unser Job ist es, unser Haus transparent zu machen und zu erklären“, erläutert Anna von Oldenburg. Denn es gibt viel zu entdecken: Möbel, Geschirr, Kleidung, aber auch eine Auswahl an Lebensmitteln und Getränken wie Gin und Obstler. Diese Getränke können bei Bedarf auch gerne in der „Hausbar“ probiert werden. Im Sommer mit offener Tür zum idyllischen Innenhof.
Anna von Oldenburg, Shop-Leiterin des Hamburger Torquato Hauses.
Und so wie dieser Ort und die Produkte eine Seele haben, spürt man, dass auch Anna von Oldenburg die Seele der Marke in sich trägt. Die studierte Juristin kam als Quereinsteigerin zu Torquato. Sie begann, nachdem die Kinder aus dem Haus waren, ihren neuen Lebensabschnitt als Verkäuferin - damals noch am alten Standort. Sie begeisterte sich so sehr für das Konzept, das man ihr nur eineinhalb Jahre später die Eröffnung des Torquato Hauses in Berlin Charlottenburg anvertraute. „Dieses Vertrauen, das Torquato in seine Mitarbeiter setzt, ist etwas Besonderes.“ Nachdem sie einige Jahre Berlin aufgebaut hatte, zog sie nach München, um dort das Torquato Haus zu etablieren. Nach dem Umzug in Hamburg in die Hohen Bleichen übernahm sie vor zwei Jahren die Leitung vor Ort. Zwar wird sie zum Sommer die Leitung abgeben, aber Torquato als versierte Einkaufsberaterin erhalten bleiben. Viele Kunden wird das mit Sicherheit freuen.
Das Café trägt den Namen eines Stückes von Goethe
Aber woher kommt nun eigentlich der Name Torquato? „Der Name ist ein Wohlklang und klingt toll italienisch“, erzählt Anna von Oldenburg. Einige Kunden freilich fühlten sich immer an Goethes Stück „Torquato Tasso“ erinnert, indem es um einen italienischen Dichter geht. Nicht ganz zufällig wurde daher das Café im Shop nach Goethes Drama benannt. So schließt sich der Kreis. Das Café bietet neben Kaffee und Kuchen auch köstliche Quiche oder beispielsweise leckere Roastbeef-Sandwiches, die das Wallter’s vom Alten Wall zuliefert. So ergänzt sich auf herrlich unkomplizierte Weise die Nachbarschaft. Für Anna von Oldenburg ist das eigene Café eine wunderbare Ergänzung des Angebots. Sie erlebt, wie manche Kunden nach der überstandenen Pandemie jetzt erst wieder in die Hamburger Innenstadt kommen. Von Oldenburg: „Was wünschen sich Menschen in der Stadt: Erlebnisse und gutes Essen.“
Beide Aspekte erfüllt das Torquato Haus mit Bravour. Und so ist der Shop eine Perle der Hamburger City, der aus der Masse an ewig gleichen Shop-Ketten deutlich herausragt. „Unikate Konzepte sind wichtig für die Innenstadt“ ist sich von Oldenburg sicher. In München fallen ihr immer wieder individuellen Läden auf, die etwa nur Holzbürsten oder nur Kinderspielzeug anbieten. In Frankfurt wiederum erlebte sie auf ihrem jüngsten Geschäftstrip, wie belebt die Innenstadt war. Menschen aller Altersklassen standen dort abends selbst bei ungemütlichem Wetter bei einem Glas Wein zusammen. Hier hat Hamburgs Innenstadt sicher noch Nachholbedarf. Umso besser, dass ein Unikat wie das Torquato Haus eine etablierte Adresse ist für alle, denen der Sinn nach schönen und wertigen Dingen und Einkaufserlebnissen steht. „Kunden fragen sich heute mehr als früher, was sie wirklich brauchen. Sie suchen nach Dingen, die sie lange begleiten.“ So wie zum Beispiel der klassische Ledersessel Havanna Lounge, in den die Autorin nur allzu gerne sinken würde, um bei einem guten Gin aus dem Sortiment die ganze Nacht im Torquato-Haus zu verbringen. Das wäre mit Sicherheit ein unschlagbares Erlebnis.
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