City Managerin Brigitte Allkemper: Mit Fingerspitzengefühl und langem Atem im unermüdlichen Einsatz für Hamburgs Innenstadt
Seit 25 Jahren prägt die Dachorganisation der Interessengemeinschaften der Innenstadt und HafenCity Hamburgs Stadtleben und sorgt mit ihrer Top-Managerin an der Spitze für mehr Attraktivität in der City.
Was muss eine Innenstadt eigentlich mitbringen, um sie spannend für ihre Bewohner und Gäste von außerhalb zu machen? Diese Diskussion wird nicht nur in Hamburg mitunter hitzig geführt. Denn Deutschlands Innenstädte schwächeln und das nicht erst seit der Corona- und Post-Corona-Zeit. Brigitte Allkemper (vormals Engler) kennt die Debatten nur zu gut. Denn als Geschäftsführerin des City Management führt sie das starke Netzwerk der Hamburger Innenstadt und der HafenCity. Zu den gut 850 Mitgliedern gehören etwa Unternehmen aus dem Einzelhandel, der Gastronomie und Hotellerie sowie Projektentwickler wie Art-Invest Real Estate, der den Alten Wall zu einem neuen Wahrzeichen von Hamburg machte. Die gebürtige Münsteranerin ist also direkt am Puls der Innenstädte und kennt die Ansprüche ihrer Mitglieder nur allzu gut.
Seit 18 Jahren führt sie die Organisation. Und das auf eine sehr feine Art. Sie ist keine Frau, die laut werden muss, um maßgeblich Einfluss zu nehmen. Die Stärke der privatwirtschaftlich organisierten Interessensgemeinschaft beruht darauf, im Verbund eine Meinungsstärke zu entwickeln, die es zur Gestaltung der Zukunft braucht und mit einer starken Stimme die Interessen der Mitgliedsunternehmen zu repräsentieren. Seit der Gründung des City Management vor 25 Jahren ist es „die Vision der Akteure, dass der Einzelhandelsstandort Hamburg in Nordeuropa weiter an Bedeutung gewinnt“ so Allkemper.
Die City Managerin ist im ständigen Austausch mit Verwaltung und Politik und hält alle Mitglieder über die neuesten Entwicklungen in der Stadt informiert. Im Netzwerk des City Management werden Projekte zur Stärkung der Innenstadt entworfen, traditionelle Veranstaltungen weiterentwickelt und Raum für innovative Ideen geschaffen. Neben dem Sicherstellen der Finanzen braucht es das feinsinnige und diplomatische Geschick von Brigitte Allkemper, um die Konzepte des City Management in die Realität umzusetzen.
Von Affen-Skulpturen bis zum Binnenalster Filmfest
Erinnern Sie sich noch an die Affen-Skulpturen auf der Mönckebergstraße? Die 3,50 Meter großen Figuren des chinesischen Künstlers Liu Ruowang gestalteten 2022 die Einkaufsstraße zur Open Air Kunstmeile und sorgten weltweit für Schlagzeilen. Das City Management hatte die Aktion initiiert und in Kooperation mit der internationalen Kunstausstellung NordArt blitzschnell umgesetzt. Von der Planung bis zur Umsetzung vergingen nur wenige Monate, wie Brigitte Allkemper zu Recht mit Stolz in der Stimme erzählt. „Visionen, der Mut neue Wege zu beschreiten, kurze Entscheidungswege, hohe Flexibilität und schnelle Umsetzung gehören zu unseren Stärken“, so Allkemper. Dieses zeigt sich auch in den vom City Management gestalteten Rahmenprogrammen an den verkaufsoffenen Sonntagen. Im Januar entwickelte Lichtkünstler Michael Batz gemeinsam mit dem City Management einen illuminierter Lichtboulevard am Jungfernstieg, der trotz des Wetters zahlreiche Besucher und Besucherinnen in die Innenstadt zog. Auch das seit 2015 jährlich stattfindende Binnenalster Filmfest sowie die Märchenschiffe in den vier Wochen der Vorweihnachtszeit, an deren Comeback Brigitte Allkemper gerade mit Hochdruck arbeitet, verdanken wir dem City Management. Wir lernen daraus; das City-Management entwickelt viele gute Gründe, die Hamburger Innenstadt zu besuchen.
Auch wenn Aktionen wie die Affen-Parade polarisiert haben, sagt Brigitte Allkemper: „Mit der Kunstausstellung an diesem ungewöhnlichen Ort, für den sogar der Verkehr umgeleitet wurde, war die Hamburger Innenstadt in aller Munde und vor Ort sind die Menschen miteinander ins Gespräch gekommen. Von Tag 1 an haben wir eine Frequenzsteigerung von 60 % erzielt.“ Mehr muss nicht gesagt werden. Für 2024 laufen die Planungen für ein neues Kunst-Happening bereits auf Hochtouren.
Und noch ein hochaktuelles Thema bewegt derzeit Brigitte Allkemper und die Innenstadtakteure: Die Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers Ende April. „Die Eröffnung wirft für uns Akteure in der Innenstadt natürlich Fragen auf. Wie hoch wird die Umverteilung der Umsätze sein? Wie werden sich Frequenzen und Laufwege verändern? Grundsätzlich sind wir sicher, dass sich die Kern-City dem Wettbewerb selbstbewusst stellen kann, und wir hoffen auf eine Magnetwirkung des neuen Quartiers für Hamburg, die sowohl auf die HafenCity als auch die Innenstadt abstrahlt. Wichtig wäre aus unserer Sicht eine aktiv gestaltete Verbindungsachse zwischen den beiden Quartieren.“ Doch bislang steht hier noch nichts, was die Top-Managerin und viele andere ärgert.
Armors Pfeil traf am Alten Wall
Hamburg hat das Glück, durch die Lage am Wasser und viele herausragende Veranstaltungen wie den Blue Port, Hafengeburtstag, das Inter/Wall Festival am Alten Wall immer wieder „ein attraktiver Reiseanlass für Touristen und Tagesgäste zu sein“ (Allkemper). Auch haben sich die Frequenzen nach Corona erholt und reichen an die Zahlen von 2019 heran. Herausforderungen bleiben dennoch genug. „Die Insolvenzverfahren von Unternehmen, die die Innenstadt prägen, sind ebenso eine Challenge wie die der Signa Gruppe. Hier gibt es derzeit Unsicherheit“, konstatiert die City-Managerin.
Mit ihrem Büro sitzt sie in der Handelskammer und damit mitten im Herzen der Stadt. Zu ihren Lieblingsstraßen gehört der Alte Wall. „Ich bin ein absoluter Fan. Ich habe die Bauzeit erlebt, in der mit großem Aufwand die historische Fassade erhalten und das Projekt auf höchstem Standard neu entwickelt wurde. Das Projekt vereint all das, was die Kunden mehr und mehr zu schätzen wissen. Individuelle Angebote wie Ladage & Oelke, mit dem Bucerius Kunst Forum eine weit über Hamburg bekannte Kulturinstitution, Gastronomie wie das Cotodiano und Wallter’s, im Sommer Außenterrassen und demnächst ein Jazz-Club, der für die Belebung in den Abendstunden sorgen wird.“ Mit dem Cotidiano verbindet sie eine besondere Beziehung, traf sie doch hier im Herbst 2022 ihren jetzigen Mann Tobias.
Brigitte Allkempers Herz schlägt seit 18 Jahren für die City. Wenn sie sich mal nicht um die Belange der Innenstadt kümmert, fühlt sie sich in der Natur wohl, pflegt ihren Garten, joggt durch das Wandsbeker Gehölz oder unternimmt lange Radtouren. Seit 30 Jahren wohnt sie in Marienthal. Zudem singt sie im DamenLikörChor. Eigentlich müsste Hamburg eine Ode an Brigitte Allkemper singen, denn sie macht unsere Stadt durch ihren unermüdlichen Einsatz kontinuierlich ein Stück attraktiver.
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