Das Bucerius Kunst Forum zeigt die erste umfassende thematische Ausstellung von Gabriele Münter
Gabriele Münter: Bildnis Marianne von Werefkin, 1909
Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Mit Gabriele Münter. Menschenbilder liegt der Fokus auf den Porträts der Expressionistin zwischen 1899 und 1940 und ist vom 11. Februar 2023 bis 21. Mai 2023 zu sehen.
In diesem Jahr stellt das renommierte Ausstellungshaus Bucerius Kunst Forum Künstlerinnen in den Mittelpunkt seiner Ausstellungen. Den Auftakt macht die Expressionistin Gabriele Münter mit rund 100 Gemälden, Druckgrafiken, Zeichnungen und Fotografien und Hinterglasmalerei, die ihren enormen Facettenreichtum und einzigartigen Pioniergeist zeigen. Oft wird sie in der Landschaftsmalerei verortet, das Bucerius Kunst Forum hat sich jedoch ganz bewusst für ihre Porträts entschieden. Denn ihr Leben lang hat sich Gabriele Münter (1877 – 1962) für Menschen und deren Darstellung interessiert. Als Kind hielt sie Personen in Bleistiftzeichnungen und während ihrer Reise durch die USA (1899/1900) mit ihrer Kamera fest. Bei ihrem künstlerischen Debüt 1907 im Salon d’Automne in Paris waren die Mehrzahl ihrer ausgestellten Werke Porträts. „Bildnismalen ist die kühnste und schwerste, die geistigste, die äußerste Aufgabe für den Künstler. Über das Portrait hinaus zu kommen, kann nur der fordern, der noch nicht bis zu ihm vorgedrungen ist“, formulierte sie selbst einmal.
Gabriele Münter: Dame im Sessel, schreibend
(Stenographie. Schweizerin in Pyjama), 1929 Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Gabriele Münter: Schlafendes Mädchen (braun, blau), 1934
Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Gründungsmitglied des Blauen Reiters und zentrale Künstlerfigur des Expressionismus
Während ihrer Zeit als Gründungsmitglied des Blauen Reiters schuf sie unvergleichliche Bildnisse in farbgewaltiger, expressiver Formensprache. Auch als sie in Skandinavien im Exil lebte und nach ihrer Rückkehr 1920, interessierten sie die Menschen am meisten. Die Zeichnungen in ihren Skizzenbüchern sind unübertroffen, sowohl in der ausdrucksstarken Wiedergabe des Menschen in wenigen Strichen als auch in der Komposition.
Dem Bucerius Kunst Forums und der Kuratorin der Ausstellung war es bei dieser fokussierten monografischen Schau wichtig, Münter als eigenständige Künstlerin unabhängig vom Kontext des Blauen Reiters und Wassily Kandinskys zu betrachten und ihre enorme künstlerische Bandbreite losgelöst von ihrer Biografie zu zeigen. Somit verdeutlicht das Bucerius Kunst Forum Münters singuläre Bedeutung als zentrale Künstlerfigur des deutschen Expressionismus. Die Ausstellung gliedert sich in sechs Kapitel: Selbstbildnisse, Porträts, Kinderporträts, Figurenbildnisse, Menschen in Zeichnungen und Gruppenporträts.
Gabriele Münter: Selbstbildnis, 1935, 1935 Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Gabriele Münter: Bessie Allen mit Jennie Lee, Mrs. Allen, Jerusha Allen, Marshall, Texas 1899/1900
Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Neben Werken der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München versammelt die Schau Leihgaben bedeutender Sammlungen wie dem Milwaukee Art Museum, der National Gallery of Ireland, dem Museum Ludwig, Köln oder dem Israel Museum sowie privater Leihgeber:innen. Zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag ein umfangreicher Katalog mit Beiträgen von Kathrin Baumstark, Christine Hopfengart, Isabelle Jansen,
Ulrich Pohlmann, Frank Schmidt und Uwe M. Schneede (ca. 240 Seiten mit farbigen Abbildungen der ausgestellten Werke, 29,90 Euro in der Ausstellung).
Im Rahmen der Förderung der Ausstellung durch die Hapag-Lloyd AG ermöglicht diese den freien Eintritt in die Ausstellung anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2023.
Die Ausstellung wird gefördert von der Hapag-Lloyd AG sowie Claus und Annegret Budelmann.
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