Die Affenfaust Galerie: Vernetzung durch Kunst
Die Macher aus St. Pauli wollen mit ihrem Angebot möglichst viele Menschen erreichen - auch durch den Pop-up-Standort am Alten Wall.
Wer in diesen Tagen vom Alten Wall Richtung Fleet marschiert, hat ihn längst entdeckt: den Pop-up Standort der Affenfaust Galerie aus St. Pauli. Von Mittwoch bis Samstag kann man am Alten Wall 12 von je 14h bis 18h bis Weihnachten Kunst, aber auch zum Beispiel Weine und künstlerische Puzzle erwerben und an den Adventssamstagen Künstler und Künstlerinnen vor Ort erleben.
Die Pop-up Location spiegelt im Grunde am besten dar, was die Macher – Marcus Schild und Frederik Schäfer – mit der Affenfaust Galerie im Hinterkopf haben: eine Vernetzungsplattform für ganz unterschiedliche Menschen zu schaffen.
Als sie 2012 den Affenfaust Space gründeten, hatten sie alles Mögliche im Kopf nur keine klassische Galerie. Marcus Schild hatte Design studiert, Frederik Schäfer vorher Webdesign gemacht. Sie schufen einen Ort, um frei zu denken und zu experimentieren. Selbst als später das Wörtchen Galerie dazukam, hatten sie nie klassisches Galeriegeschäft im Sinn. „Wir möchten möglichst viele Leute erreichen und niedrigschwelligen Zugang zu Kunst bieten“, erzählt Frederik Schäfer. Dabei findet nicht nur alles in den Galerieräumen in St. Pauli statt. Das Affenfaust Team geht auch gerne mit Aktionen in den öffentlichen Raum. So haben sie etwa den KulturEnergieBunker in Altona gestaltet, beim Reeperbahnfestival mitgemischt und mit Knotenpunkt das größte Festival für Urban Arts in Nordeuropa aufgezogen.
Marcus Schild (links) und Frederik Schäfer sind die Mache der Affenfaust Galerie.
Bloß kein kommerzielles Business
Mit ihrer eklektischen Auswahl an Urban Arts und zeitgenössischer Kunst ziehen sie immer wieder ein sehr heterogenes Publikum an. Jung und Alt mischen sich ebenso bei ihnen wie Kunstfans und Neulinge der Szene.
An einem Standort in der Innenstadt reizt sie vor allem, neue Zielgruppen zu erreichen, Berührungsängste vor Kunst abzubauen. „Durch Kooperationen entsteht immer etwa Neues“, sagt Frederik Schäfer. Und so sind sie selbst mehr als neugierig, was sich durch den Standort am Alten Wall noch alles ergeben mag.
Die Affenfaust Galerie hat ihre Nische gefunden. Mit dem durchkommerzialisierten und mitunter glamourösen Galerie-Business können Schild und Schäfer nicht viel anfangen. Um jeden Preis groß zu werden, ist nicht ihr Ziel. Viel mehr haben sie Lust auf neue Erfahrungen. Dazu gehört etwa, mehr Installationen im öffentlichen Raum zu realisieren.
Ihren Namen haben sie übrigens per Zufall gefunden, als sie in einem Lexikon blätterten und beim Buchstaben „A“ einfach anfingen. Und der Wurfknoten im Logo ist ein perfektes Sinnbild, um „Neues an Land zu ziehen“ (Frederik Schäfer). Man darf also gespannt sein, womit die Affenfaust Galerie künftig von sich reden macht. Wir halten auf jeden Fall die Augen auf.
Affenfaust Galerie goes Alter Wall
Öffnungszeiten:
Bis 24.12.2021
Mittwoch bis Samstag von 14h bis 18h
Die Affenfaust Galerie will durch eine Auswahl an Urban Arts und zeitgenössischer Kunst möglcihst viele Menschen erreichen © Thomas Engel.