Hartmut Roehrig von pesch am Alten Wall: „Man kauft mit einem Stuhl ein Stück Kultur“

Hartmut Roehrig von pesch am Alten Wall: „Man kauft mit einem Stuhl ein Stück Kultur“ 2560 1717 Verena Liebeck
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Hartmut Roehrig von pesch am Alten Wall: „Man kauft mit einem Stuhl ein Stück Kultur“

27. Februar 2025

Seit November 2024 ist der renom­mierte Premium-Einrichter aus Köln am Alten Wall mit dem größten Minotti Flagship-Store in Europa vertreten. Demnächst eröffnet die pesch Gallerie im Untergeschoss.

Schon beim Blick durch die großen Fenster im denkmal­ge­schützten Teil des Alten Walls/Ecke Adolphs­brücke hat man sofort einen Wow-Effekt. Das luftig gestaltete Erdge­schoss zeigt nicht nur einige der schönsten Minotti Möbel, sondern erlaubt selbst von draußen den freien Blick durch den großen Raum bis hin zum Fleet. pesch, eines der führenden Unter­nehmen für die Kunst des Einrichtens, hat hier im November 2024 auf 750 m² Europas größten Flagship-Store der italie­ni­schen Brand Minotti eröffnet. Auf zwei Etagen werden Wohnwelten der Designer­marke großzügig präsen­tiert. pesch und Minotti zelebrieren hier bewusst die Kunst des Weglassens. „Wenn man alles vollstellt, sieht man am Ende nichts“, weiß Hartmut Roehrig, Geschäfts­führer des neuen Hamburger Shops, aus Erfahrung.

Nicht umsonst genießt pesch in der Möbel­branche einen Ruf wie Donnerhall. Seit über 120 Jahren unter­stützt pesch anspruchs­volle Kunden dabei, deren Lebens­räume zu gestalten. Und während die Möbel­branche insgesamt schwä­chelt, erlebt pesch „eine gute Konjunktur“ (O-Ton Hartmut Roehrig). Als bekannte Möbel­häuser in Hamburg in den letzten Monaten ihre Pforten schlossen, traute sich pesch sogar in exponierter Lage zu inves­tieren. „Norma­ler­weise gibt es keine Einrich­tungs­häuser in solchen Luxus­lagen wie hier. Unser Shop am Alten Wall hat in unserer Branche die beste Innen­stadtlage weltweit und wurde von den Hamburgern sofort sehr gut angenommen“, erzählt Hartmut Roehrig ganz unauf­geregt. Zwischen der sich weiter entwi­ckelnden Altstadt und der gehobenen Einkaufs­meile Neuer Wall liegt der Hamburger pesch Shop mit insgesamt 1.167 m² genau auf der Laufstrecke vieler Kunden. Diese Lage und die vielfach ausge­zeichnete Archi­tektur hinter histo­ri­schen Fassaden waren es denn auch, die das Team des Kölner Unter­nehmens davon überzeugten, in Hamburg einen Shop zu eröffnen. Die Hanse­stadt war einer der möglichen Wunsch­standorte für die Expansion des Unter­nehmens. Die Suche gestaltete sich schwierig, bei den hohen Ansprüchen an Lage und Archi­tektur. Was für ein Glück, dass Art-Invest Real Estate bei der Company anklopfte, ob sie sich nicht einen Laden am Alten Wall vorstellen konnten. Man konnte.

Hartmut Roehrig © Art-Invest Real Estate

Menschen für Möbel begeistern und inspirieren

„Natürlich liegt unsere gute Entwicklung auch an unseren Marken. Doch viele Einrichter schaffen es heute nicht mehr, Menschen für Möbel zu begeistern. Deshalb inves­tieren wir mehr als andere und eine hervor­ra­gende Location gehört dazu“, so Roehrig. Entscheidend sei es, Kunden ein außer­ge­wöhn­liches Einkaufs­er­lebnis zu vermitteln. Wer zu pesch kommt, wird als Gast, gar als Freund gesehen und so behandelt. Das hat selbst­ver­ständlich mit Gastfreund­schaft zu tun, geht über das ausführ­liche Gespräch zu den Lebens­um­ständen und Wünschen des Kunden und endet nicht selten in einer persön­lichen Haus- oder Wohnungs­be­gehung. „Kundennähe ist wichtig, braucht Inspi­ration und das Gespräch“, sagt Harmut Roehrig. Der Geschäfts­führer ist für den neuen Laden nach Hamburg gezogen und wohnt nur zehn Laufmi­nuten vom Alten Wall entfernt. In die Möbel­branche kam der Jurist eher per Zufall. Seine Grund­lagen erhielt er quasi durch einen Crash-Kurs in Sachen Möbel­design bei seiner ersten Station Ligne Roset in Frank­reich. Es folgten Stationen bei Bulthaup, Walter Knoll und Wittmann in Wien. Jetzt freut er sich darüber, mit dem Shop am Alten Wall „konzen­triert und langfristig an einem Ort den Anspruch von pesch, das Leben der Menschen mit Möbeln zu berei­chern“, umzusetzen.

Kunst und Designi­konen stilvoll vereint

Neben der Kollektion von Minotti bietet pesch auch noch Produkte des italie­ni­schen Unter­nehmens Rimadesio, die sich vor allem durch maßge­schnei­derte Lösungen etwa bei Schie­be­türen einen Namen gemacht haben. Im Unter­ge­schoss des Ladens entsteht darüber hinaus gerade noch die künftige pesch Gallerie. Dort werden Designi­konen inmitten von Kunst präsen­tiert. In Koope­ration mit dem Barlach Haus wird die Kunst immer wieder wechseln und Möbel­klas­siker wie der Barcelona Chair von Mies van der Rohe, Thonet Stühle, USM-Systeme und weitere Ikonen der Möbel­ge­schichte in immer neuem Kontext gezeigt. Die Fläche soll im März offiziell eröffnet werden. Die Klassiker sind ein wichtiges Standbein für pesch und gleich­zeitig entfachen sie bei Hartmut Roehrig ein leiden­schaft­liches Plädoyer für Originale. Denn gerade Designi­konen werden oft als billige Kopien aus Asien angeboten. „Für uns ist das ein morali­sches Thema. Mit einem Stuhl kauft man nie nur einen Stuhl, sondern ein Stück Kultur­ge­schichte. Das sollten wir als Branche verteidigen.“

Übrigens ist der Neu-Hamburger auch ein Verfechter davon, nur Möbel zu kaufen, die einem gefallen und in die Umgebung passen. Zu oft würden gerade Möbel­klas­siker gekauft, um anderen zu zeigen, dass man guten Geschmack hätte. Wer sich aber mit der Geschichte von Möbeln beschäftigt, entwi­ckelt zu manch einem Lieblings­stück eine ganz besondere Beziehung. Und wer sich darauf einlassen möchte, ist bei pesch gut aufge­hoben. Hartmut Roehrig kann kennt­nis­reich und unter­haltsam zu jeder der präsen­tierten Marken im Shop erzählen. Und zwar nicht belehrend von oben herab. Sondern wie unter Freunden. Hier schließt sich der Kreis. Wenn der Kunde als Gast kommt und als Freund geht, ist das eine wunderbare Voraus­setzung für Möbel­käufe, die ganz im pesch Sinne das Leben von Menschen bereichern.

Weitere Infos:

https://www.pesch.com/

https://www.instagram.com/peschinterieurs/