Januar 2025: Die Konzert-Tipps des Monats für den Nica Jazz Club
Im November 2024 hat der neue Jazz Club am Alten Wall seine Türen geöffnet und war fast immer ausverkauft. Auch für den Jahresanfang kommen drei Konzert-Tipps vom Nica-Team. Ab sofort kann man Gutscheine auf der Nica Website erwerben.
Tipp 1: Moisés P. Sánchez Trio
Er hat mit den größten Musikern und Sängern wie Placido Domingo, Wolfgang Haffner oder Benny Golson kollaboriert. Am 18. Januar ist der vielfach ausgezeichnete Pianist Moisés P. Sánchez zu einem Konzert in Hamburg. Sánchez schickt sein Publikum auf eine musikhistorische Achterbahnfahrt, die irgendwo im frühen 20. Jahrhundert beginnt und immer wieder Umwege zu unterschiedlichen Referenzen macht, die nur mit einem großen musikalischen Hintergrund denkbar sind. Bei diesem Konzert wird er von einem starken rhythmischen Rückhalt unterstützt, begleitet von Bassist Pablo Martín Caminero und Schlagzeuger Borja Barrueta. „Dedication II“ ist Moisés‘ neueste Veröffentlichung, bestehend aus Liedern voller Vitalität und ausdrucksstarkem Puls, die bei diesem unvergesslichen Konzert präsentiert werden. Dieses besondere Konzert ist eine spannende Zusammenführung von Moisés P. Sánchez‘ Arbeiten aus mehr als 20 Jahren Tätigkeit als Pianist und Produzent. Er und seine Mitmusiker werden einige seiner berühmtesten Themen für das Hamburger Publikum neu interpretieren. Sein erster Auftritt in Hamburg dürfte vielen, die das Glück hatten sein Konzert bei den Jazz Open 2024 zu besuchen, noch in bester Erinnerung sein.
Hörprobe:
Moisés P. Sánchez
Tipp 2: Maik Krahl
Junge Trompeter wie den 33-jährigen Maik Krahl muss man in Deutschland mit der Lupe suchen. Und wer ihn findet, der stellt verblüfft fest, dass nur ganz wenige deutsche Nachwuchs-Jazzer derzeit origineller, ausgebuffter und facettenreicher klingen. Krahl braucht keine populären Showeffekte, um sein Publikum aus der Reserve zu locken, sondern einzig und allein seine instrumentale Virtuosität und bunt schillernden Kompositionen. Kein Wunder, wenn einer während seines Studiums in Dresden und Essen von solch hochkarätigen Lehrern wie Till Brönner und Ryan Carniaux unterrichtet wurde. Dennoch kopiert Krahl keines seiner Vorbilder, sondern hat erstaunlicherweise längst einen unverkennbaren Ton und eine klar identifizierbare eigene Handschrift entwickelt. Die Entscheidungsangst, die der Trompeter noch 2018 in seinem Debütalbum „Decidophobia“ mutig thematisierte, ist längst passé. Inzwischen trifft er viele richtige Entscheidungen, wie zum Beispiel die für seine Folgealben „Fraction“ und „In-Between Flow“. Gemeinhin aber nur eine weitere aufregende Zwischenstation auf dem Weg hin zu neuen, unentdeckten Welten der Musik: Im November 2024 erschien Krahls neues Album „The Magic of Consistency“. Maik Krahl und seine Gefährten erteilen eine unauffällige, aber nachhaltige Lektion darin, wie man den sich ständig verändernden Fluss von einem Zustand zum anderen akzeptieren kann. Was so viel bedeutet wie: Dabei wachsen, lernen und sich einfach im nächsten Zustand entwickeln, bis der Prozess aufs Neue beginnt. Am 22. Januar kann sich das Nica Jazz Club Publikum von seiner Virtuosität überzeugen.
Hörprobe:
Maik Krahl © Alessandro De Matteis
Kessoncoda ©
Tipp 3: Hypnotisch: Kessoncoda
Am 28. Januar 2025 tritt ein Geheimtipp in Hamburg auf: Kessoncoda stehen fest zwischen akustischer Tradition und Electronica und gründen sich auf eine einzigartige Mischung aus melodischem, ostinatem Klavier und unerschütterlichem Schlagzeug. Das Duo aus West-London sind Schlagzeuger Tom Sunney und Keyboarder Filip Sowa. Für ihre Musik bedienen sich die beiden bei Einflüssen aus Rock, Electronica, Ambient, Breakbeat und Filmesoundtracks und orientieren sich an Künstlern wie Squarepusher, Radiohead und Clark. Ähnlich früheren und aktuellen Labelkollegen von Gondwana Records wie GoGo Penguin und Portico Quartet hat auch die Musik von Kessoncoda etwas Cinematisches. Es ist, als ob sich eine erzählerische Handlung durch verschiedene Themen und Stimmungen entfaltet, mit wechselhafter Intensität, während atemberaubende Melodien entstehen, die schließlich in einem wunderbaren Höhepunkt gipfeln. Ihr im Sommer erschienenes Debutalbum „Outerstate“ ist erst der Anfang von etwas Großem. Kessoncoda sind bereit für den globalen Durchbruch und ihr Debüt in Hamburg.
Hörprobe:
https://www.youtube.com/watch?v=iWnNIArgUiE&feature=youtu.be
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