La Tribune Noire: Plattform für Schwarze Kreateure und Designer

La Tribune Noire: Plattform für Schwarze Kreateure und Designer 1280 1920 Verena Liebeck
#behind­the­s­cenes

La Tribune Noire: Plattform für Schwarze Kreateure und Designer

17. Dezember 2021

In Koope­ration mit der Hamburg Kreativ Gesell­schaft eröffnet mit dem Pop-up Store La Tribune Noire der erste Concept Store mit Marken aus der Black Community.

Wenn jemand Ahnung vom Einzel­handel hat, ist es André Cramer. Der lebhafte Macher hinter dem Label La Tribune Noire hat nämlich viele Jahre im Modever­trieb gearbeitet und kennt damit auch die Situation der Händler aus dem Effeff. Letztes Jahr reifte in ihm die Idee, mit einem neuen und von ihm kuratierten Konzept, Marken von Schwarzen Kreateuren, Unter­nehmern und Unter­neh­me­rinnen anzubieten. Während an Stand­orten wie London und Paris Produkte Schwarzer Unter­nehmer und Unter­neh­me­rinnen längst etabliert sind, führen „Black Owned“ Marken in Deutschland noch ein Nischen­dasein. Das möchte Cramer, der vor fünf Jahren nach Hamburg kam, weil er sich „in die Stadt verliebt hat“, ändern.

„Kein Mensch braucht noch einen weiteren Klamot­ten­laden. Es braucht ein inter­es­santes Konzept mit starken Ident-Charakter, etwas Beson­deres, um Innen­städten wieder inter­essant zu machen“, sagt er. Mit seiner Marke La Tribune Noire möchte er „eine Plattform und Raum für schwarze Designer und Designe­rinnen, Kreative und Kreateure schaffen“, um hochwertige Produkte – von Mode über Kunst, Kunst­handwerk bis hin zu Kosmetik und Feinkost – aus der Black Community in Deutschland bekannt­zu­machen. Seit der „Black Lives Matter“ Bewegung 2020 hat die Kommu­ni­kation innerhalb seines Netzwerkes stark zugenommen. Die Zeit scheint für seine Idee mehr als reif zu sein.

André Cramer will mit seiner Marke La Tribune Noire eine Plattform und Raum für Schwarze Designer und Designe­rinnen, Kreative und Kreateure schaffen.

Der erste Concept-Store mit Marken Schwarzer Unternehmer

Bereits im letzten Jahr wollte er schon einen Concept Store mit entspre­chenden Produkten in Hamburg aufmachen. Dann kam die Pandemie, die André Cramer nutzte, um im ersten Schritt einen Online-Shop zu starten. Den überwie­genden Teil der Marken und Produkte fand er in seinem eigenen Netzwerk. Inzwi­schen bekommt er viele Anfragen von außerhalb, die sich seinem Konzept anschließen möchten. Im Alten Wall hat er nun die Chance, einen Pop-up Store aufzu­machen und so statio­nären und Online-Handel zu einem modernen Shopping-Konzept zusam­men­zu­führen. „Natürlich möchte ich auch neue Kundinnen und Kunden gewinnen, die ich online und über Social-Media nicht erreichen kann.“

Ums Verkaufen allein geht es ihm aber nicht nur. Am Herzen liegt ihm auch, „Schwarzes Unter­neh­mertum bekannter zu machen“. Er selbst gehört zur Schwarzen Community in Deutschland, sein Vater stammt aus dem Senegal.

Afrika­nische Kunst gewinnt an Bedeutung

Teil des Concept Stores im Alten Wall auf der Fleet­seite wird daher auch eine kleine Galerie sein, die von der inter­na­tio­nalen Kunst­be­ratung Lasmara kuratiert wird. Dahinter steckt Hana Omilani, aufge­wachsen in Frankfurt, früher in der Finanz­branche tätig und heute zwischen Lagos und London ihrer Kunst-Passion folgend. „Es gibt so viele tolle Künstler in Afrika, aber sie sind kaum sichtbar“, erzählt sie. In Deutschland sähe man eher Klischée­kunst wie afrika­nische Masken. Seit letztem Jahr beobachtet sie aller­dings, dass afrika­nische Kunst an Bedeutung gewinnt. Abzulesen u.a. daran, dass beim Aukti­onshaus Christie‘s Werke für beacht­liche Summen versteigert wurden. Was nicht nur sie freut, sondern vor allem die Künstler und Künst­le­rinnen, die sie reprä­sen­tiert. Denn diese haben oft kaum Geld für Leinwand und Farbe.

Beim Label Norwegian Rain arbeiten ein modeaf­finer Unter­nehmer aus Norwegen und ein Schneider aus Ghana zusammen. © David Pattinson

Afrika­nista ist eine T-Shirt- und Ready-to-Wear-Linie, die eine Hommage an alte afrika­nische Genera­tionen, insbe­sondere an die subsa­ha­rische Kultur in Westafrika, ist.

Die Brand and label it will Afrodeutsche und Afroeu­ropäer empowern.

Ideen, wie man Afrika auf neue Art ins Bewusstsein der Deutschen bekommt, haben André Cramer und Hana Omilani viele. Wir dürfen also auch gespannt sein auf Aktionen auf der Pop-up Fläche, um inter­kul­tu­relle Begeg­nungen in Hamburg zu fördern.

La Tribune Noire öffnet am 17. Dezember 2021 bis auf Weiteres die Türen.

Öffnungs­zeiten: 11h bis 18h.

Der Pop-up Store von La Tribune Noire ist Teil der Koope­ration #Frei_Fläche #Kreative Zwischen­nutzung mit der Hamburg Kreativ Gesell­schaft und wurde mit Mitteln der Freien und Hanse­stadt Hamburg gefördert.

https://kreativgesellschaft.org/en/
https://latribunenoire.de/en/int/

Kanthé Paris möchte außer­ge­wöhn­liche Tees und Aufgüsse des afrika­ni­schen Konti­nents in der Öffent­lichkeit bekannter machen.

Hana Omilani (rechts) ist die Gründerin der inter­na­tio­nalen Kunst­be­ratung Lasmara, die sich auf afrika­nische Kunst spezia­li­siert hat.