Seine ersten Leucht­kästen baute Philipp Stengelin in der Garage seiner Eltern zusammen. Die Plattform Nights Glow Dark, die nachhal­tiges und künst­le­ri­sches Engagement durch besondere Licht­kon­zepte fördern will, startete Stengelin erst vor einem Jahr. Sein Ziel ist es dabei, in Koope­ration mit sozialen Unter­nehmen und Nachwuchs­künstlern und -künst­le­rinnen ihren Konzepten eine hohe visuelle Aufmerk­samkeit zu verschaffen. Diese Aufmerk­samkeit entsteht durch Bildku­ra­tionen, die in handge­fer­tigte Leucht­kästen einge­setzt werden und in die Welt hinausstrahlen.

Der Umgang mit Licht gehört schon sehr lange zu Philipp Stengelins Biographie. Denn er arbeitet seit vielen Jahren erfolg­reich als Fotograf. Vor allem im Mode- und Lifestyle-Bereich hat er sich einen Namen gemacht. „Als Fotograf solltest du immer eine Faszi­nation für Licht haben“, erzählt er. Lange fotogra­fierte er im Nacht­leben. „Das Leben funktio­niert nachts anders und dem Licht kommt eine andere Bedeutung zu.“

London wurde zum Wendepunkt

Zu einem Wende­punkt in seinem Leben kam es während eines Aufent­halts in London. Er wandte sich mehr nachhal­tigen Themen und Projekten zu und merkte gleich­zeitig, dass es für seine Idee mit den Leucht­kästen einen Markt gab. „London macht als Stadt sehr viel mit Licht.“ Darüber hinaus stieß er auf Menschen, die wie er auch gleich­zeitig mehrere Projekte verfolgten und viel offener an Konzepte heran­gingen. London gab also den Anstoß zum Konzept von Nights Glow Dark. Die Pandemie machte ihm dann jedoch einen Strick durch die Rechnung und er kam zurück nach Deutschland. Seine Entschlos­senheit, Nights Glow Dark zum Leben zu erwecken, blieb. Proto­typen der handge­fer­tigten Leucht­kästen aus upgecy­celten Materialien finan­zierte er aus eigener Tasche. Zwei kleinere Ausstel­lungen konnte er schon realisieren.

Schöne Bilder, die Geschichten transportieren

Im Alten Wall bekommt seine Idee nun einen großen Auftritt. Ab 18.12.2021 kann man ab Einbruch der Dämmerung von der Fleet­seite (Adolphs­brücke) aus beleuchtete Motive sehen, die in Koope­ration mit den NGOs Seawatch und Ghost Diving entstanden. Auch Bilder der Künstler Philipp von der Heydt (Stengelins Name als Fotograf), Steffen Krones und Studio Well werden in vier Leucht­kästen gezeigt. Darüber hinaus ist eine Video­in­stal­lation geplant. Zu sehen sind schöne Bilder, Betrachter werden aber auch aufge­fordert, die Message hinter den Sujets zu entschlüsseln. Denn in Zusam­men­arbeit mit Seawatch geht es etwa um eine – geglückte – Flucht übers Meer. Jeder von uns wird also indirekt aufge­fordert, Zusam­men­hänge zu entdecken, die sich mitunter erst auf den zweiten Blick erschließen.

Nach Weihnachten erfolgt dann ein Bilder­wechsel. Der Countdown zum neuen Jahr soll Party­si­tua­tionen und gute Stimmung zeigen.

In einem weiteren Schritt werden die Bewohner und Bewoh­ne­rinnen Hamburg selbst zu Kunst­schaf­fenden. Sie können nämlich positive Nachrichten über eine Video­pro­jektion senden und so zum Dialog auffordern.

Auf der Website https://www.nightsglowdark.com/alter-wall/ können Wunsch­bot­schaften ab dem 18.12.2021 einge­reicht und erfüllt werden.

Langfristig träumt Stengelin davon, seine Bild-Leucht­kästen in Hotels, Firmen­zen­tralen oder sogar in Hotel­zimmern aufzu­stellen. Denn jeder Leucht­kasten kann durch kuratierte Inhalte auf die jewei­ligen Orte und Unter­nehmen gezielt zugeschnitten werden. Wir freuen uns auf jeden Fall auf das Leuchten von Nights Glow Dark gegen den Blues der langen Winternächte.

Die Reali­sierung des Beleuch­tungs­kon­zeptes von Nights Glow Dark ist Teil der Koope­ration #Frei_Fläche #Kreative Zwischen­nutzung mit der Hamburg Kreativ Gesell­schaft und wurde mit Mitteln der Freien und Hanse­stadt Hamburg gefördert.

https://kreativgesellschaft.org/en/
https://www.nightsglowdark.com/