Tolu Raymond: Wie das Bild des nigerianischen Künstlers an den Alten Wall kam
In Kooperation mit der internationalen Kunstberatung Lasmara zeigt der Concept-Shop La Tribune Noire afrikanische Kunst. Darunter auch ein Bild von Tolu Raymond, dessen Traum, international seine Kunst zu zeigen, jetzt wahr wurde.
Der Alte Wall wäre ohne Kunst nicht denkbar. Das renommierte Bucerius Kunst Forum hat seine Ausstellungsräume am schönstem Flanier-Boulevard Hamburgs und an beiden Enden der Straßen ragen die Skulpturen des international bekannten Künstlers Olafur Eliasson in den Himmel und laden zum Interagieren ein. Im Moment können Kunst-Fans darüber hinaus noch über einen QR-Code die farbenfrohe virtuelle Kunst der Berliner Künstlerin Ju Schnee entdecken. Noch mehr Kunst gibt es im Pop-up Store von La Tribune Noire auf der Fleetseite zu entdecken. Hier hängt eine von der internationalen Kunstberatung Lasmara kurartierte Auswahl zeitgenössischer afrikanischer Maler und Malerinnen.
Afrikanische Kunst gewinnt an Bedeutung
Langezeit war afrikanische Kunst wenig sichtbar. „Auch in Deutschland sieht man in Galerien noch häufig Klischée-Artwork wie afrikanische Masken“, erzählt Hana Omilani, die Gründerin von Lasmara. Doch seit dem letzten Jahr tut sich was, afrikanische Kunst gewinnt an Sichtbarkeit und Bedeutung. So hat etwa das Auktionshaus Christie’s jüngst eine Reihe afrikanischer Werke für stattliche Summen versteigert. Bei der Biennale in Venedig wurden vor kurzem mit Sonia Boyce und Simone Leigh zwei afrikanische Künstlerinnen mit den wichtigsten Preisen – nämlich dem Goldenen Löwen - ausgezeichnet. Ein Hoffnungsschimmer für die vielen afrikanischen Kunstschaffenden, die sich normalerweise noch nicht mal Leinwand und Farbe leisten können.
Von solchen prestigeträchtigen Ausstellungsmöglichkeiten kann Awolaja Toluwalase Raymond im Moment nur träumen. Unter seinem Künstlernamen Tolu Raymond lebt und arbeitet der 25jährige in der nigerianischen Hauptstadt Laos. Seine Bilder werden von Lasmara repräsentiert und so erhielt er nun die Chance, in Hamburg ausstellen zu können.
Sein farbenprächtiges Bild zeigt eine starke afrikanische Frau, die in Realität eine Freundin von Tolu Raymond ist. Schon direkt nach der Schule beschloss der junge Afrikaner, sich der Kunst zu verschreiben. Er diskutierte dabei viel mit seinen Geschwistern, die ihn aufforderten, immer besser zu werden. „Ich glaube ganz fest, dass man das Leben von Menschen durch Kunst verändern kann“, erzählt er uns im Video-Interview. Dass sein Bild nun am Alten Wall in Hamburg zu sehen ist, bedeutet ihm viel. Denn es ist ein Riesenschritt, außerhalb seiner Heimat ausstellen zu können. Seinem großen Ziel, einmal von seiner Kunst leben zu können, ist Tolu Raymond damit zumindest einen kleinen Schritt nähergekommen.
Das Video-Interview mit dem Künstler ist hier zu sehen: