Wie der Mobilitätsanbieter LYNK & CO mehr Menschen für Carsharing begeistern will
In Hamburg stehen Autos durchschnittlich 23 Stunden pro Tag ungenutzt herum: Deshalb will LYNK & CO mit einem modernen System auf Mitgliederbasis Carsharing neu definieren.
Wer durch die großen Schaufenster von LYNK & CO am Alten Wall schaut, sieht nicht nur einen schicken kompakten SUV, sondern auch eine Café-Bar, einen großen silbernen Engelskopf, eine Stange mit coolen Sweatern und einiges mehr. Der Mobilitätsanbieter LYNK & CO hebt sich mit den lässigen Pop-up-Clubs ganz bewusst von klassischen Geschäften ab. Der Club möchte Besucher und Besucherinnen neugierig auf eine neue Art von Carsharing machen.
„Carsharing soll bei uns so einfach wie ein Spotify-Abo sein. Ohne große Bürokratie, ohne lange Verträge und Wartezeiten“, erklärt Rainer Schmidhuber, Club Manager des Pop-up Clubs in Hamburg. Drei Membership-Modelle bietet LYNK & CO und bringt dazu ein eigenes Auto in zwei Farben mit – schwarz und blau. Der kompakte SUV, den man direkt vor Ort auch Probe fahren kann, kommt als Vollhybrid und Plug-in-Hybrid-Version.
Rainer Schmidhuber ist Club Manager des LYNK & Co. Pop-up Club in Hamburg.
Carsharing 2.0: Die Community teilt sich ein Auto zu ihren Konditionen
Wer sich für LYNK & CO entscheidet, kann ein Auto flexibel wie einen Streaming-Kanal mieten und mit Freunden, der Familie oder Mitgliedern teilen. Oder man wird einfach Mitglied ohne Auto und nutzt die Wagen anderer Members. Auch ein Kauf des schicken SUVs ist möglich. Käufer und Käuferinnen entscheiden dann selbst, ob sie ihren Wagen mit der LYNK & CO-Community teilen. Zu welchen Konditionen und Zeiten die Mitglieder ihr Auto zur Verfügung stellen, bleibt allein ihnen überlassen. Ein Konzept, das gut ankommt. „Die Leute sind begeistert und sagen uns immer wieder, wie zeitgemäß sie das Angebot finden“, erzählt Rainer Schmidhuber. Er und sein Team informieren Interessierte über das Konzept. Der Abo-Abschluss selbst läuft über ein Verkaufsteam und Online. Rainer und seine Kollegen sind eher Markenbotschafter, um die Idee in die hanseatische Metropole zu tragen. Schmidhuber selbst war früher in der Luxus-Hotellerie etwa im Sir Nikolai Hotel und auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs.
Das Unternehmen liegt mit Carsharing voll im Trend. Gerade jüngere Leute wollen sich laut Studien gar kein Auto mehr anschaffen. Denn man weiß, dass etwa in Hamburg die meisten Autos 23 Stunden pro Tag ungenutzt herumstehen. In der norddeutschen Metropole kommt erschwerend hinzu, dass viele Haushalte sogar zwei Autos haben. Bei LYNK & CO teilen sich hingegen im Schnitt acht Menschen ein Auto. Noch Fragen?
Nachweisbare Nachhaltigkeit bis ins Detail
Neben dem neuartigen Carsharing Ansatz legt LYNK & CO sehr viel Wert auf eine nachhaltige Strategie des gesamten Geschäftsmodells. So ist zum Beispiel der SUV nicht mit Ledersitzen ausgestattet. Stattdessen werden für die Autositze recycelte Fischernetze genutzt. An der Café-Bar wird Fairtrade-Kaffee serviert. Und die vielen weiteren Produkte von befreundeten Marken aus Schweden sind im Kern ebenfalls nachhaltig. Auch die Einrichtung der Clubs, die an jedem Standort anders ist, wird nach Schließung von Pop-up Clubs woanders wiederverwendet. So geht man schonend mit Ressourcen um.
Wer übrigens wissen möchte, was es mit dem großen Engelskopf auf sich hat, sollte einfach mal in den Club gehen und ihn aus der Nähe ansehen. Ähnlich wie die Stühle im Club kommt er nämlich aus dem 3-D-Drucker. Die LYNK & CO Community mag es eben auch unkonventionell.
In den nächsten Monaten wird der Mobilitätsanbieter das Konzept in sieben Ländern ausrollen. Hamburg war der erste Club in Deutschland. Im Herbst folgen weitere Clubs in München als Pop-up und in Berlin als permanenter Club. Und wer weiß, vielleicht können bald auch endlich wieder Events und Parties in den Clubs stattfinden. Denn eines dürfte feststehen, je besser man die Community kennt, desto eher vertraut man ihr das Auto an.
Der Mobilitätsanbieter hebt sich mit den lässigen Pop-up-Clubs ganz bewusst von klassischen Geschäften ab.